Tag4 – Welcome to St. Tropez
gefahrene km: 422km
Zeit hinterm Steuer: ca. 9h
getankter Sprit: Wir haben den Überblick verloren.
Durchfahrene Länder: F
Wir stehen früh auf, denn heute heißt es pünktlich ankommen zur Finishing-Party des parallel stattfindenden Mountain Summits in St. Tropez.
Sandra hat uns an diesem Tag in den gebuchten Bungalow am Strand eingeladen, da ihre Mitstreiterinnen schon das Rallyegeschehen verlassen haben.
Wir nehmen sehr dankend an und freuen uns auf ein wartendes Bett ohne ein Zelt darum aufbauen zu müssen. Nils und Micha vom Team HB-Männchen sind wieder mit am Start.
Heute dreht sich alles um den Motorsport. Wir wollen den Col de Turini, bekannt aus der Nacht der langen Messer der Monte-Carlo-Rallye, bezwingen und uns danach Richtung Monaco auf die Formel-1 Rennstrecke durchschlagen.
Der Veranstalter schlägt im Roadbook vor, den direkten Weg über die Seealpen zu nehmen. Da der weiße T3 von Team HB-Männchen allerdings Bergauf zwischen schwarzen und blauen Nebelschwaden für den nachfolgenden Verkehr wechselt und wir über die Pässe generell kein sonderlich gutes Durchschnittstempo zuammen bekommen, sparen wir uns den 2700er Pass und weitere folgende, ähnlich hohe und entscheiden uns für einen 45km längeren Umweg in das östliche Flachland.
Da wir heute also ordentlich Strecke machen müssen, lautet die Devise: Jeder kennt den Weg und fährt sein eigenes Tempo.
So starten wir im 4er Gespann vom Campingplatz um etwa 8:30. Kaum aus dem Ort beginnt die Talfahrt über perfekt asphaltierte, breit ausgebaute Pässe.
Die Laune ist gut, es gibt keine Möglichkeit sich zu verfahren und es herrscht früh Morgens kaum Verkehr. Durch die Lautsprecher hämmert der stampfende Beat von Joe Bonamassa während hinter den Bergen die Sonne aufgeht. Und so wedeln ein 500SE gefolgt von einem stark schwankenden T3 Synchro mehr oder weniger in legalen Geschwindigkeitsbereichen gen Mittelmeer.
Die Anderen beiden Teams sind vor längerer Zeit aus unserem Rückspiegel verloren gegangen und so sind wir heute nur zu Zweit unterwegs.
Die Strecke durch das Flachland verläuft ziemlich unspektakulär. am Südrand des Col de Turini tanken wir voll und können uns wieder nur E10 oder Super Plus in den Tank füllen. Die Entscheidung ist klar und es gilt die auf dem Schotterpass angeknackste Ehre des 500ers wieder herzustellen. Das in St. Tropez aufgefüllte Getriebeöl tut sein restliches und so schiebt sich der Lude zwischen Felswand zur Linken und den durch kniehohe Mauern gesicherten Abgrund zur Rechten unter einer doch sehr überzeugenden Soundkulisse die schmalen Bergstraßen nach oben. Nach 4 Kehren ist der weiße Bulli aus unseren Augen verloren. Wir hupen kurz vor der nächsten Serpentine und röhren dann unter merklichem Kraftstoffeinsatz die restlichen Höhenmeter nach oben.
Wir haben das erste Foto am Pass schon geschossen, da steht auch Team HB-Männchen wieder neben uns. Kurzer Schnack und es geht die gleiche Strecke wieder ins Tal auf Monaco zu.
Dort versuchen wir die Formel-1 Strecke zu finden, was zwischen einer Blechlawine an Autos und unfassbar vielen Touristen kaum möglich ist. Roller überholen uns auf allen Seiten während wir im weltkleinsten Kreisverkehr erfolgreich einen Unfall mit einem neuen Rolls Royce Phantom verhindern. Wir brechen die Sache auf halber Strecke ab und folgen den Schildern zur Autobahn um dann doch noch den größten Teil der Strecke durch Zufall zu befahren. Vor der Autobahn-Auffahrt verwechselt der Fahrer die Autobahnschild-Farben in Frankreich mit denen von Italien (FR: Autobahn blau, Bundesstraße grün, IT: Autobahn grün, Bundesstraße blau) und so fahren wir alternativlos noch durch die Innenstadt von Nizza um dann dort endlich richtung St. Tropez auf die Autobahn zu kommen. So kommen wir dort spätnachmittags in den Prommenaden-Stau. Dieser zieht sich länger als gehofft und ohne Klima rinnt der Schweiß etwas zu arg über die Stirn. Doch die Dusche im Bungalow vor dem inneren Auge lässt uns auch das überstehen.
Wir duschen, halten Rücksprache mit Sandra, die noch auf dem Weg ist und verpassen leider den Anfang der Party.
Mit kühlem Bier in der Hand und einem Wasserfall neben der Bungalowterasse lässt sich das gerade noch verkraften. Nachdem Sandra auch am Bungalow angekommen ist, machen wir uns etwas später zu Fuß auf den Weg zur Location, trinken 2 halbe Bier für je 8€ und sind spät in der Nacht noch mit der Streckenplanung für den 5. Tag fertig.
Und wieder einmal ein herzerfrischender Bericht. Ist ja auch der Luxus mit Dusche und richtigem Bett ausgebrochen.?
Viele fröhliche Kilometer weiterhin