Bock drauf? – Wie alles begann
Wie kommt man dazu, bei einer Adventure-Rallye mit zu fahren?
Bei mir war das ein einziger Post eines alten Studienfreunds auf Facebook:
Ein Link zur European 5000 und die kurze Frage “Wer macht mit?”
Einmal dem Link gefolgt und ich war angefixt: Mit alten Autos abgelegene Orte nur mit Hilfe von Karte und Kompass entdecken, jeden Tag Aufgaben aus dem Roadbook lösen.
Das Tabu von GPS, Navi und Autobahnen zwingt einen geradezu Gegend und Leute zu entdecken.
Keinen All-Inclusive-Pauschalurlaub sondern ein Roadtrip mit Auto, Zelt und Selbstverpflegung.
5000 Kilometer in 12 Tagen. Oder anders: über 400km pro Tag! Was ne Ansage!
Klingt wie eine große Schnitzeljagd quer durch Europa mit knapp 100 anderen Teams die, wie ich auch, irgendwie einen an der Waffel haben müssen.
Geil!
Nebenher noch versuchen, für einen guten Zweck Spenden zu sammeln? Klingt machbar!
Da passte es wie die Faust aufs Auge, dass in der Garage schon mein 32 Jahre alter Mercedes 500 SE wartete, der, wenn ich ehrlich bin, viel zu selten bewegt wird.
An einem Auto sollte die Idee also schon mal nicht scheitern.
Was jetzt noch fehlte, war ein passender Copilot.
Und das ist gar nicht so einfach! Da schwirrten mir sofort etliche Fragen durch den Kopf.
Wer von meinen Freunden hätte wohl Lust auf so einen Roadtrip?
Wer hat Zeit und zieht das tatsächlich auch durch?
Wer hat kein Problem damit, sich bei der noch zu beschaffenden Rallye-Ausrüstung zu beteiligen?
Und ganz wichtig:
Wem ist keine Aufgabe, die während der Rallye gelöst werden muss, zu peinlich?
Wer spricht selbst für den lächerlichsten Grund wildfremde Menschen an?
Wer hält es über 12 Tage in einem Auto mit mir aus?
Und mit wem halte ich das aus?
Jetzt blieb genau ein einziger Gestörter übrig.
Er treibt mich regelmäßig in den Wahnsinn, lacht sich eins, wenn ich explodiere und lässt mich schon fast an seiner ständig guten Laune verzweifeln.
Handwerklich besitzt er zwei linke Hände voller Daumen und unter “Bequemlichkeit” ist im Duden ein Bild von ihm zu sehen.
Aber wenn es darum geht, Leuten in der Wüste einen Sack voll Sand zu verkaufen, ist er genau der richtige Mann!
Also kurzerhand an diesem Freitagabend meinen langjährigen Kumpel kontaktiert, den ich schon über 16 Jahre ‘ertragen’ darf, alles erklärt und gehofft, dass er und seine Freundin noch keinen großen Urlaub geplant haben.
“Und, haste Bock drauf?”
“Klingt cool… Ich klär das am Wochenende mal mit ihr. Montag sag ich dir Bescheid.”
Es dauerte genau bis Samstag. “Meine Freundin sagt, ich muss auf jeden Fall mit fahren, dann kann sie während dessen ohne mich Wellness-Urlaub machen.”
Damit war nun also auch der Beifahrersitz perfekt besetzt.
Nach nicht einmal 2 Tagen waren wir bei der Rallye angemeldet und stellten uns die Frage “Na gut, was genau brauchen wir denn jetzt eigentlich noch neben dem Auto…?”
Und so trudelten wir Anfang November 2017, nichts ahnend, auf ein Monster zu:
Die Vorbereitung