Finaltag – And the winner is…

Finaltag – And the winner is…

1. Oktober 2018 Aus Von mamaladnamala

Gefahrene km: 526

Zeit hinterm Steuer: 8h

Ja, der Sprit…

Durchfahrene Länder: FR-BE-NL

 

Wir stehen um kurz nach 12 in der Nacht auf, wecken Nils und rollen aus dem Dorf.

Wir haben etwa 3 Stunden geschlafen, fühlen uns aber einigermaßen gut erholt. Es geht direkt auf die Autobahn und so lassen wir unsere Copiloten weiter schlafen. Es ist dunkel, wir befinden uns auf der Autobahn und viel mehr gibt es hier tatsächlich nicht zu schreiben. Irgendwann passieren wir Calais, das mit seinen beleuchteten Brücken zum Hafen hin stark an einen großen Flughafen erinnert. Danach wird es wieder dunkel. In Belgien legen wir wieder eine 30 Minütige Powernapping-Pause ein und tanken die Autos voll. Auf dem GPS-Tracker sehen wir: Die anderen Teams sind noch nicht wach, wir liegen ganz vorne. Dann geht es weiter durch die Nacht. Irgendwo bei Rotterdam kommen wir in den morgendlichen Berufsverkehr. Um etwa 8:30 verlassen wir die Autobahn bei Amsterdam. In kleinen Vororten die mit winzigen Grachten durchzogen sind und traumhaft süß aussehen, versuchen wir vergeblich noch eine Aufgabe zu erfüllen und drehen irgendwann entmutigt in Richtung Amsterdam um. An einer Tankstelle kleben wir, mit frischem Kaffee in der Hand, all unsere geschossenen Polaroids ins Roadbook und sind sau froh, so früh in einer schönen Stadt angekommen zu sein.

Nach einem kurzen, nervenaufreibenden Abstecher mit den Autos ins Herzen von Amsterdam entscheiden wir uns, unser Hotel direkt neben der Zieleinfahrt anzufahren und irgendwie zu Fuß zurück zu kommen. Da die Zieldurchfahrt laut Roadbook erst von 16-17:30 öffnet, checken wir gegen 12:30 in aller Ruhe ein und erfahren: Unser Zimmer wird erst gegen 15 Uhr verfügbar sein. Also begeben wir uns noch mit der kostenlosen Fähre aufs andere Ufer direkt in die Innenstadt und versuchen dort die restlichen Sonderaufgaben des Roadbooks zu lösen. Viele sind es nicht mehr, aber wir bekommen so langsam Stress und ein wenig Panik, dass es doch nichts werden könnte.

Die gesamte Innenstadt von Amsterdam ist eingehüllt in eine dicke Wolke aus Marihuana-Aroma und wir sind der Meinung, dass sich die Stadt in Bad Amsterdam umbenennen müsste aufgrund ihrer Qualitäten als Luftkurort. Wir erkennen, dass Fahrräder hier über dem Gesetz stehen bzw. fahren und haben unsere liebe Mühe nicht unter die Räder zu kommen. Wildes Gebimmel von allen Seiten.

Wir machen uns gerade auf den Weg zurück zur Fähre, weil uns die Zeit bis zur Zieleinfahrt knapp wird, da schießen wir das letzte nötige Foto um unser Roadbook zu komplettieren. Die Euphorie ist groß. Ob des Fotos oder der Luftqualität wegen wissen wir selbst nicht so genau. Wir betreten entspannt die Fähre.

Im Hotelzimmer wird endlich geduscht, wir ziehen uns unsere guten Anzüge an und rollen um 16:30 auf einem schon gut gefüllten Parkplatz durchs Ziel.

Maschine, der norddeutsche Moderator der Rally, begrüßt uns durch die Lautsprecher wie zum Start in Aschau sprachgewand mit den Worten “Im Ziel: Team 23 – Mamala…da…dama… oder so ähnlich!”
Unser Plan mit dem unaussprechlichen Teamnamen ist aufgegangen. Wir lachen.

Nach dem Einparken schnappen wir uns eine von den 86 Oranginadosen im Wohnbereich des Bullis von Team HB-Männchen die mit uns die gesamte Rallye und nun durchs Ziel gefahren sind und machen uns auf den Weg, das Roadbook zur Bewertung bei der Jury abzugeben. Wir rechnen unseren aktuellen Gesamtkilometerstand mit dem vom Start gegen und kommen auf erstaunliche 5627km!
Ein Blick auf unsere Spendenseite und in unsere Spardose verrät: Wir haben insgesamt 2848,50€ Spenden für den Toyrun Erlangen sammeln können. Allein diese Zahlen beeindrucken.

Der Stress der letzten Tage fällt von unseren Schultern und wir organisieren uns unser wohlverdientes Bier an der Bar.

So sitzen wir am Hafenbecken auf Bänken in der Sonne, lassen die letzten Tage Revue passieren und leihen Det Müller von RTL2 noch kurz unser Testbild-Jackett, während wir auf die Siegerehrung warten.

Es ist etwa 19 Uhr. Maschine moderiert die Siegerehrung aufgrund des sehr internationalen Teilnehmerfeldes auf Englisch an.
Von 88 gemeldeten European5000 Teams sind heute 80 angekommen.
Es folgt der Preis für die meist gefahrenen Kilometer. Herzlichen Glückwunsch an das Kortini Rally Team hierfür, die unsere Distanz noch locker um 300km toppen können uns somit fast an der 6000er Marke kratzen. Trotz der vielen Kilometer schauen sie erstaunlich entspannt aus.
Als nächstes bekommt das niederländische Team “The Good Freeze” den Preis für das beste Outfit. Wir können uns nicht erinnern, ob wir die beiden während der letzten 12 Tage irgendwann nicht in ihren Leoparden-Anzügen in ihrem vollständig in Leopardenoptik folierten Porsche Cabrio gesehen haben.

Als es ernst wird und um die ersten 3 Plätze der Roadbookmission geht, übersetzt Maschine das Sprichwort “Jetzt geht’s ans Eingemachte” frei zu “Now it comes to the marmalade”

Wir platzen vor Spannung. Nils haut uns auf die Schulter.

Platz drei geht an ein sehr junges Team, das mit seinem 3er BMW unterwegs war. Man möge uns bitte noch den Teamnamen nachreichen.

Platz zwei geht an das Team Hansebuben aus Hamburg. Ihr allgegenwärtiger Slogan “Die Hansebuben lieben euch!” ist auch jetzt von der Bühne zu hören. Danke hierfür und herzlichen Glückwunsch von uns an euch!

Der erste Platz wird anmoderiert mit den Worten “And the winner of the Roadbook-Mission is the team that I always pronounced wrong… Number 23: The marmalade guys!”

Wir stehen oben, halten einen goldenen 20 Liter Kanister und ein mit Polaroids überquellendes Roadbook in den Händen und wissen, dass wir hier nicht stehen würden, wenn wir nicht zusammen mit Nils und Micha vom Team HB-Männchen gefahren wären und zu den besten Momenten die Wortgewandtheit und Freundlichkeit von Sandra an unserer Seite gehabt hätten, die den größten Teil der 5000km komplett alleine ihren Bus gefahren ist.

Wir sagen DANKE! an alle die uns unterstützt haben und feiern mit den Teams in die Nacht!

DANKE!