Tag5 – Auf zu den Flamingos

Tag5 – Auf zu den Flamingos

16. September 2018 Aus Von mamaladnamala

gefahrene Strecke: 344 km
Sprit: irgendwas um die 45 Liter schätzen wir mal
Zeit hinterm Steuer: 10h
Durchfahrene Länder: FR

Wir schlafen aus, denn wir haben echte Matratzen unter uns! Ausschlafen heißt heute 8 Uhr. Frühstück gibt es im Ressort direkt am Strand und so zieht ich dieses Ritual bis etwa 10:30 bevor wir frisch und gestärkt in St. Tropez vom Parkplatz rollen.
Die heutige Tour verspricht entspannt zu werden und beginnt mit einer ruhigen Fahrt über eine Küstenstraße in Richtung Süden. Uns folgt wie seit Beginn der Rallye weiter das Team HB-Männchen mit Nils und Micha. In einem kleinen Küstenort nehmen die beiden noch 2 Tramperinnen mit, die nach Hyères wollen, was bei uns zufällig mit auf der geplanten Strecke liegt.In Hyères lassen wir die Beiden an einem Supermarkt raus und organisieren uns erst einmal die nötigen Rationen für unsere Kühlboxen um für den Tag gerüstet zu sein.
Wir folgen einer weiteren, malerischen Schlucht zu den Alpilles, was für uns übersetzt so viel bedeutet wie “kleine Alpen”. Ob das stimmt wissen wir nicht, aber als wir den ersten “Pass” in Angriff nehmen, befinden wir uns so schnell schon wieder auf der absteigenden Seite, dass wir das Passschild komplett übersehen haben. Also fix umdrehen und wieder hoch auf den Parkplatz. Da sind wir die Tage davor schon andere Kaliber gewohnt gewesen.
Dass wir dennoch richtig stehen, erkennen wir an der Anwesenheit von Team 55, den Woizahoizern, deren Mercedes Strich 8 200D mit Stolzen 54 PS die Passstraßen bis hier hin erfolgreich gemeistert hat.
Wir entscheiden uns für eine gemeinsame Fahrt zu unserem Zeltplatz in Nationalpark Camargue, wo Europas einzige Flamingopoppulation leben soll.
Die Fahr führt uns über flache Landstriche in Südfrankreich und so gibt es hierzu recht wenig zu schreiben.
Hin und wieder erwischt uns ein kleiner Regenschauer, der andeutet, dass die seit Rallystart bis dato anhaltende Schönwetterphase ein Ende nehmen könnte.
Am Zeltplatz angekommen taucht wie abgesprochen Sekundengenau wieder Sandra auf und managed für uns die Reservierung aufgrund unserer geänzlich fehlenden Französischkenntnisse.
Auf dem Zeltplatz herrscht ein wildes Treiben der ganzen ansässigen Fauna und so landet auf unserem 500er abends eine Gottesanbeterin und im Hintergrund schwirrt eine Libelle, deren Größe durchaus der eines Spatzen Konkurrenz machen könnte, unermüdlich an einer Laterne.
Wir bauen das Zelt bei Trockenheit auf und gehen nach dem gemeinsamen Grillen mit weiteren anwesenden Teams schlafen. Mitten in der Nacht dürfen wir miterleben, wie ein Gewitter mit Starkregen direkt über uns hinweg zieht. Da wir Profis im Zelt aufstellen sind, befindet sich der Eingang natürlich am höchsten Punkt und so sind wir Nachts noch einmal hellwach um mit Klappkisten und Gummischlappen unser Vorzelt vor dem Überfluten zu sichern.

Wir zählen die Sekunden zwischen Blitz und Donner, erkennen, dass das Gewitter weiterzieht und überleben die Nacht ohne weitere Zwischenfälle.